Laudes – Morgengebet (20.11.2023)
Herr, öffne meine Lippen.
Damit mein Mund dein Lob verkünde.
Freut euch alle im Herrn am Fest aller Heiligen;
mit uns freuen sich die Engel und loben Gottes Sohn.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit.
Amen. Halleluja.
Hymnus
Wenn in bangen trüben Stunden
unser Herz beinah verzagt,
wenn von Krankheit überwunden
Angst in unserm Innern nagt;
wir der Treugeliebten denken,
wie sie Gram und Kummer drückt,
Wolken unsern Blick beschränken,
die kein Hoffnungsstrahl durchblickt:
Oh, dann neigt sich Gott herüber,
seine Liebe kommt uns nah,
sehnen wir uns dann hinüber,
steht sein Engel vor uns da,
bringt den Kelch des frischen Lebens,
lispelt Mut und Trost uns zu,
und wir beten nicht vergebens
auch für die Geliebten Ruh.
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772–1801)
Psalm 9 Verse 12–21
Singt dem Herrn, der thront auf dem Zion, *
verkündet unter den Völkern seine Taten!
Denn er, der jede Blutschuld rächt, denkt an die Armen, *
und ihren Notschrei vergisst er nicht.
Sei mir gnädig in meiner Not; *
Herr, sieh doch, wie sie mich hassen!
Führ mich herauf von den Pforten des Todes, /
damit ich all deinen Ruhm verkünde in den Toren von Zion *
und frohlocke, weil du mir hilfst.
Völker versanken in der Grube, die sie selber gegraben; *
im Netz, das sie heimlich gelegt, hat ihr Fuß sich verfangen.
Kundgetan hat sich der Herr: Er hielt sein Gericht; *
im eigenen Werk hat sich der Frevler verstrickt.
Hinabfahren müssen die Frevler zum Totenreich, *
alle Heiden, die Gott vergessen.
Doch der Arme ist nicht auf ewig vergessen, *
des Elenden Hoffnung ist nicht für immer verloren.
Erheb dich, Herr, damit nicht der Mensch triumphiert, *
damit die Völker gerichtet werden vor deinem Angesicht.
Wirf Schrecken auf sie, o Herr! *
Erkennen sollen die Völker: Sie sind nur Menschen.
Ehre sei dem Vater …
Barmherziger Gott, du denkst an die Armen und vergisst sie
nicht. Gib, dass wir unsere Endlichkeit und Verwundbarkeit vor
Augen behalten und einander in jeder Not beistehen.
Lesung
Seht, mein Knecht hat Erfolg, er wird groß sein und hoch erhaben.
Viele haben sich über ihn entsetzt, so entstellt sah er
aus, nicht mehr wie ein Mensch, seine Gestalt war nicht mehr
die eines Menschen. Jetzt aber setzt er viele Völker in Staunen,
Könige müssen vor ihm verstummen. Denn was man ihnen noch
nie erzählt hat, das sehen sie nun; was sie niemals hörten, das
erfahren sie jetzt.
Benedictus – Lobgesang des Zacharias
Bitten
Ewiger Gott, du bist älter als alle Zeit und jünger als jeder Tag. In
der Frühe dieses Morgens rufen wir zu dir:
A: Höre unsere Bitten.
– Bereite unser Ohr für dein Wort und lass es uns heute befolgen.
– Erneuere stets unser Vertrauen zu dir, dass wir nicht verzagen,
wenn uns das Leben schwer wird.
– Lass uns heute spüren, wie dein Reich unter uns wächst.
Vaterunser
Oration
Gott, du hast uns geboten, auf deinen geliebten Sohn zu hören.
Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres Geistes,
damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen. Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
Der Herr segne uns, er bewahre uns vor Unheil
und führe uns zum ewigen Leben.
Zelebrant: Oliver Kelch, Diakonatsbewerber Bistum Münster und Theologe (ThiF)